Unsere Gesellschaft wird tagtäglich von radikalen Kräften bedroht. Anschläge wie die in Halle und Hanau sind Folgen von jahrzehntelangem Wegschauen. Antisemitismus ist immer Teil dieser Gesellschaft gewesen. Er taucht nicht erst jetzt wieder auf.
Genau zu diesem Thema tagte das Regionalforum der „deutschen Gesellschaft“ in der Gemeindezentrale der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. Gäste des Forums waren unteranderem der Landesrabbiner Alexander Nachama, der Vorsitzende der Gemeinde, Prof. Reinhard Schramm und viele weitere Gäste.
Zu Beginn der Veranstaltung ging es um das jetzige und vergangene jüdische Leben in Thüringen. Es wurde über Religion gesprochen und über eine, laut Schramm, bedeutendste Form des Antisemitismus: der „Israelkritik“. So kommt es oft vor, dass anstatt des „klassischen Antisemitismus“ eine vermeintliche Kritik am Handel des Staates Israel verwendet wird, um antisemitische Meinungen zu verbreiten. Hierbei kann das 3-D-System helfen, Antisemitismus sichtbar zu machen: Dämonisierung des Staates Israel, Delegitimierung des Existenzrechtes des Staates Israel und Doppelstandards bei der Kritik.
Nach dieser Gesprächsrunde kamen drei junge Frauen, Lena Gorelik, Autorin, Laura Cazes, Referentin für Verbandsentwicklung der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und Sharon Ryba-Kahn, auf das Podium und es wurde über jüdische Identitäten philosophiert. So ging es beispielsweise darum, was genau jüdisch bedeutet oder bedeuten kann. Außerdem ging es um die Reaktionen von Politiker*innen auf antisemitische Straftaten oder Anschläge. So werde immer gesagt, man sei betroffen. Passender wäre, so die jungen Frauen das Wort „getroffen“, denn das ist bei jedem Anschlag jede jüdische Institution oder Person.
Anschließend wurden über Möglichkeiten der Antisemitismusprävention diskutiert. Wir müssen gemeinsam gegen jeden Hass kämpfen, denn jüdisches Leben gehört zu Deutschland und gehörte es schon immer. Anwesend war bei dieser Veranstaltung Francis Behnemann aus dem Kreisverband von Bündnis90/Die Grünen.
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