Der 8. Mai: Mehr als nur ein gewöhnlicher Gedenktag

In diesem Jahr jährt sich die Kapitulation der Wehrmacht zum 75. Mal. Wenige Zeitzeug*innen leben heute noch oder werden kommende „runde“ Jubiläen erleben können. Umso wichtiger ist es, dass wir als nachfolgende Generationen unserer Pflicht nachkommen und die Schrecken des Zweiten Weltkrieges nicht vergessen und vor allem sichtbar daran erinnern.

Rassismus und Terror nehmen immer mehr zu. Die Fallzahlen antisemitischer Straftaten steigen immer weiter an, egal ob im öffentlichen Leben, in dem eigenem Zuhause oder im Internet. Dabei werden durch andere politische Kräfte Hass und Hetze immer weiter angefeuert und eine Gesellschaftsfähigkeit von Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus soll scheinbar erzielt werden. Dabei handelt es sich nicht mehr um die Formen von Rassismus oder Antisemitismus, die die Nationalsozialist*innen propagierten.

Insbesondere Antisemitismus hat sich stark gewandelt und nimmt unterschiedliche Formen an. So gibt es nicht nur den „rechten Antisemitismus“ als auf Rassismus basierende Form, sondern ebenfalls den christlichen „Antijudaismus“, linken Antisemitismus, muslimischen Antisemitismus, Verschwörungstheorien und die heutzutage verbreitetste Form des „Israelbezogenen-Antisemitismus“.

Rassismus ist ebenfalls noch viel zu verwurzelt in dem Denken vieler Mitbürger*innen, kann aber mit Begegnungen und Gesprächen mit Geflüchteten oder Migrant*innen reduziert werden, da dadurch Vorurteile oder Stereotype ihre Wirkkraft verlieren.

Am 8. Mai gedenken wir allen, die sich gegen das Nazi-Regime stellten und nicht mitlaufen oder wegsehen konnten. Allen Widerstandsgruppen aus den unterschiedlichsten Milieus. Deshalb sollte, wie in Berlin, der „Tag der Befreiung“ ein freier Tag sein. Ein Tag des Gedenkens, der vor allem zu einem Resultat führen muss: jeder Form von Hass und Diskriminierung entgegen zu treten und Faschist*innen und Rechtsextremen keinen Platz in dieser Republik zu lassen.

Francis-Romeo Behnemann

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